Geschichte

Von der Herrengeldbörse zur Clutch: Eine kurze Reise durch die Geschichte der Handtasche

Von Simone | 15. Juni 2018

Wussten Sie, dass der Begriff „Handtasche“ nur in der englischen Sprache der frühen 1900er Jahre vorkam und ursprünglich das Gepäck von Herren betitelte? Die älteste bekannte Geldbörse jedoch reicht mindestens 5.000 Jahre zurück. In dieser Ausgabe von „Unter der Lupe“ erfahren Sie nicht nur, wie sich diese kleine Herrengeldbörse zur Handtasche entwickelte, wie wir sie heute kennen, sondern auch wie sie von rein funktional zu modisch unerlässlich wurde. Gehen Sie mit uns auf diese Reise durch die Geschichte der Handtasche.


14. bis 17. Jahrhundert: Dies ist eine Herrengeldbörse

Genau wie High-Heels war auch die Handtasche zunächst in der Herrenwelt beliebt und wurde aus rein funktionalen Gründen getragen. Antike Handtaschen waren klein und häufig rund; sie hatten ein Lederband und wurden für gewöhnlich neben dem Schwert getragen. Man trug darin vor allem Münzen und andere wertvolle Gegenstände. Im Laufe der Zeit begannen auch Frauen, diese Taschen zu tragen. Im 17. Jahrhundert haben sowohl Damen als auch Herren die lederne Geldbörse verwendet, um persönliche Unterlagen, Briefe, usw. zu verstauen. Die Münzen waren in diesen kleinen Geldbörsen sicher aufbewahrt.

Antike Handtaschen waren klein und häufig rund; sie hatten ein Lederband und wurden für gewöhnlich neben dem Schwert getragen

16. bis 17. Jahrhundert: Ersatz für Taschen

Ungefähr zu Ende des 16. und Beginn des 17. Jahrhunderts machte die Erfindung der Hosentasche die Runde, zunächst nur bei der Herrenkleidung. Geldbörsen wurden von den Herren darum nicht länger benötigt und die Taschen wurden stetig mehr zu einem weiblichen Accessoire, auch wenn größere Ledertaschen und Aktentaschen für beide Geschlechter nützlich waren. Ab dem 17. bis zum 19. Jahrhundert hatten auch die Frauen Hosentaschen. Diese „Hosentaschen“ waren allerdings unter den großen wallenden Röcken versteckt. Sie wurden „Hüfttaschen“ genannt, weil sie an der Hüfte der Dame befestigt wurden. Im späten 19./ frühen 20. Jahrhundert erlebte die Damenmode einen Wandel: Kleider wurden immer enger und gerader geschnitten, die Hüfttaschen waren darunter nicht mehr länger zu verstecken.

18. Jahrhundert: Die Dame des Hauses

Ungefähr zu dieser Zeit, in der Geldbörsen und Taschen aus der Mode kamen, erlangte die Chatelaine Beliebtheit unter den Frauen. „Chatelaine“ bedeutet so viel wie Hüterin des Haushalts und war im Grunde ein dekorativer Gürtelanhänger, an dem mehrere Kettchen befestigt waren. An diesen Kettchen konnten die Frauen ihre Habseligkeiten, wie Geldbörse, Schlüssel, Nähzeug, eine Uhr und sogar ein Siegel für Dokumente bei sich tragen. Im Laufe der Jahre hat sich das Design der Chatelaine verändert und wurde ein Statussymbol unter den Damen. Oft war diese Anhänger sehr individuell: jede Chatelaine hatte ganz eigene Elemente, die an bestimmte Aktivitäten und Vorlieben angelehnt waren. Je wohlhabender die Frau, desto hochwertiger und komplexer die Chatelaine. Chatelaines werden auch häufig in unserer Silber Antiquitäten Auktion angeboten. Vielleicht sind Sie interessiert?


Handgearbeitete Chatelaine


18. bis 19. Jahrhundert: Retikül mit Kalkül

Der wahre Vorgänger der Handtasche, wie wir sie heute kennen, ist das Retikül. Retiküle waren kleine Stoffbeutel, fein gearbeitet und verziert und mit einer Schlaufe oder einem Henkel ausgestattet konnten sie in der Hand getragen werden. Durch die neuen Fertigungstechniken und Materialien wurden während der industriellen Revolution viele neue Designs für Retiküle entwickelt. Gleichzeitig wurde das Reisen einfacher und zugänglicher, so dass diese Taschen speziell zu Reisezwecken gefertigt wurden.

Retiküle von 1797 und 1900

20. Jahrhundert bis heute: Die heutige geliebte Handtasche

Die dekorativen Taschen, die uns helfen, unser alltägliches Hab und Gut zu tragen, finden ihren Ursprung bei den eben beschriebenen Chatelaines. Es dauert aber bis zum 20. Jahrhundert, dass künstlerische und modische Bewegungen die Handtasche übernommen haben und sie als Modeartikel prägten. Im Laufe der Emanzipation der Frauen wurden unzählige Modelle und Typen für die verschiedensten Zwecke designt. Genau wie die Frauen ihren Weg in die Gesellschaft gepflastert haben, hat sich auch die Mode und damit die Handtasche etabliert. Sobald Handtaschen ein untrennbarer Teil des weiblichen Lebensstil waren, tauchten Handtaschen-Designer auf, die Handtaschen einen noch viel größeren Wert gaben. Heute sind Handtaschen viel mehr als nur funktionale Alltagsbegleiter: sie sind Label, Status, sie repräsentieren Ihren eigenen Geschmack und sie repräsentieren Sie.


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